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DIE GÖTTLICHE KOMÖDIE

Wir befinden uns in einer Unzeit, mitten in einem Selektionslager für Jugendliche. Wer ist gesellschaftstauglich? Wer nicht? Wer repräsentiert die Werte des Staates? Die Insassen müssen harte Prüfungen über sich ergehen lassen. Jedes noch so kleine Vergehen wird brutal bestraft. Tagtäglich verschwinden Jugendliche. Niemand weiß, was  mit ihnen passiert. Doch eines ist gewiss: Flucht ist unmöglich. Anstaltsrichterin und Seelsorgerin ist Frau Dr. Himmel, deren Selektionsmaßnahmen darin gipfeln, dass die Aussortierten vor ihrer Hinrichtung Dantes „Divina Commedia" als Mahnmesse feiern. Doch eines Tages kommt es zum Aufstand ...

Dante Alighieris „Göttliche Komödie“ ist die berühmteste Jenseitsreise der Weltliteratur. Begleitet von Vergil gelangt der Dichter durchs Höllentor zum eisigen Mittelpunkt der Erde und von dort zum paradiesischen Höhenflug mit der geliebten Beatrice. Dieser Weg durch die Trichter der Hölle bis zum Höchsten des Himmels - unüberbotene Horrorvision und unendlicher Traum vom Glück - ist eines der lustvollsten Abenteuer der abendländischen Dichtkunst. Dante schuf mit der „Divina Commedia“ „eines der paar großen Jahrtausendbücher der Menschheit“ (Hermann Hesse).

Käfig-Theater

Ein Käfig (2m x 6m x 2,5m) steht einen Monat lang auf der Mariahilfer Straße vor dem Dschungel Wien. Im und rund um den Käfig werden Hauptthemen der „Göttlichen Komödie“ frei nach Dante Alighieri (1265 – 1321) aufgeführt. In Anlehnung an Dantes dreigeteiltes Werk repräsentiert der Spielort das Inferno, das Purgatorio und das Paradiso.

 

Seit Jahrtausenden philosophiert der Mensch über das Göttliche, ethische Grundwerte, die eigene Existenz, Zukunftsvisionen, ...

Wer und was macht uns (aus)? Was ist wahr? Ist Wahrheit erkennbar mit moralischen Vorstellungen? Wie (über)lebe ich und wozu? Wo endet alles? Gibt es das Jenseits?

Fragen wie diese sind heute nicht weniger relevant als zur Zeit Dantes. Szenen, Installationen, Chor und Visuals sollen dies verdeutlichen und gesellschaftliche Phänomene unserer Zeit fokussieren.

Inspirationsquelle ist Dantes epische Dichtung „Die Göttliche Komödie“.

 

Dass Dante ein privat wie politisch bewegtes Leben hatte, wird in das Projekt einfließen.

Team

KONZEPT/ BUCH / REGIE

Karl Wozek

 

DARSTELLER

Charly Vozenilek, Marion Rottenhofer, Sebastian Kolin, Carina Luif, Sophie Huber,

Christian Margol, Cynthia Graniczkowska, Jennifer Gross, Judith Mahler, Julia Plach, Liliana Grabska, Lisa Handler, Lisa Wölfl, Maria Astl, Maria Draxler, Michaela Weissinger, Nikolai Gemel, Nina Wenzl, Oskar Jeglitsch, Patrick Sieber, Ruby Leaves

 

BÜHNE

Michael Haller

 

LICHTDESIGN

Dschungel Wien

 

ORGANISATION

Elfi Vozenilek

 

PREMIERE am 2. Oktober 2012 um 19:30 Uhr

im Dschungel Wien

 

weitere Vorstellungen 3. - 5. Oktober 2012 jeweils um 10:30 + 19:30 Uhr im Dschungel Wien

Medien

3.10.2012 Heinz Wagner

Ist Himmel gleich Hölle?

Sind's nur immer die anderen, oder liegt's in einem selbst? Mitnehmendes Stück nach Dante Alighieris "Divina Commedia/Die Göttliche Komödie" im Dschungel Wien

Wo beginnen? Nicht einfach. Die vom Klassiker der Weltliteratur inspirierte Bühnenfassung von Dante Alighieris „Göttlicher Komödie“ durch das Theater Wozek mit sehr vielen jugendlichen Schauspieler_innen spielt sich nämlich gleichzeitig auf beiden Bühnen des Kinder- und Jugendtheaterhauses im MuseumsQuartier, dem Dschungel Wien, ab.
Doch keine Sorge, alle erleben alles.

In zwei Gruppen geteilt, beginnen die einen sozusagen in der Paradieskammer, die anderen in den Kreisen der Hölle, um nach einer kurzen Pause zu tauschen. Danach spielen die Bühnenakteur_innen ihre Parts ein zweites Mal. Heftig ist`s für alle – auf beiden Bühnen muss genau getimt gespielt werden, weil einige der Schauspieler_innen immer wieder wechseln, hin und her eilen. Vor allem natürlich der Wanderer durch die Welten, wenn überhaupt dann zunächst nur Capitano/Käpt`n/Kapitän tituliert, hin und wieder „Schwertfisch“ genannt. Wer „Divina Commedia/Die göttliche Komödie“ kennt, kommt natürlich schon früher drauf, was gegen Ende des Stücks (bzw. deren erster Hälfte für jene die im kleineren Saal beginnen) ausgesprochen wird. Es handelt sich um den Dichter selbst, der sich in drei Büchern in 100 Gesängen und mehr als 14.000 Versen durch Hölle, Himmel und Fegefeuer bewegt. Auf der Suche. Nach sich, dem Guten und Bösen, und nicht zuletzt (unerfüllter) Liebe.

Umerziehungslager

Die Hölle ist hier eher ein verschärftes Boot-Camp, gleich drastisch durch Käfige symbolisiert, die jedoch nie plakativ wirken. Jugendliche, die Namen wurden ihnen gleich mal weggenommen und sie zu bloßen Nummern degradiert, sollen umerzogen, oder wie`s manche neudeutsch formulieren „umprogrammiert“ werden. Psychisch und immer wieder auch physisch werden sie misshandelt, erniedrigt, gedemütigt., ins „Jenseits“ befördert. Zumeist vom hündisch ergebenen „Wärter“ der Anstaltsleiterin, Dr. Himmel. Anpassung, Unterordnung – das soll erreicht werden. Koste was es wolle.

Himmel = Hölle

Doch auch im anderen Raum, der Paradieskammer, geht’s gewaltig zu. Auch wenn hier die Gewalttaten gegen die Insaß_innen gebrochen werden, in dem sie nur als Darstellung dessen klassifiziert werden, was sich im Kopf der „bösen Mädchen“ abspielt. Was wohl (fast) jede/r als schön und gut bezeichnet würde, betet eine der Insaß_innen in einer Endlosschleife à la Rosenkranz-Gebet als Hölle herunter. „Wenn du glücklich bist, ist das die Hölle. Wenn du in den Spiegel schaust und dein Gesicht strahlt dich an, ...“

Unter die Haut

Das – großteils – sehr jungen Bühnenteam schafft es die oft in Bruchteilen von Sekunden erfolgenden Brüche der Stimmungen von einigermaßen entspannt, oder suchend, fragend bis zu brutal sehr lebendig, immer wieder erschreckend unter die Haut gehend auf den Punkt genau zu spielen. Nicht nur einmal reißt es dich. Aber gewaltig.

Infos

Die göttliche Komödie
nach Dante Alighieri
theater.wozek
Schauspiel, Performance, 90 Minuten

DarstellerInnen: Maria Astl, Maria Daxler (Reinemacherin Rosa), Nikolai Gemel, Liliana Grabska, Jennifer Gross, Lisa Handler, Sophie Huber (Glücksfee), Oskar Jeglitsch, Sebastian Kolin (Ricardo, Luzifer), Ruby Leaves, Carina Luif (Nummer2, Beatrice), Judith Mahler, Christian Margol, Julia Plach, Marion Rottenhofer (Dr. Himmel, Vergil), Patrick Sieber, Veronika Vit, Charly Vozenilek (Käpt`n, Dante), Michaela Weissinger, Nina Wenzl, Lisa Wölf

Programmheft

Dante Aligieri

 

 

 

 

 

 

[ˈdante aliˈɡi̯eːri] (italienisch [ˈdante aliˈɡi̯ɛːri]; * Mai oder Juni 1265 in Florenz; † 14. September1321 in Ravenna) war ein Dichter und Philosophitalienischer Sprache. Er überwand mit der Göttlichen Komödie das bis dahin dominierende Latein und führte das Italienische zu einer Literatursprache.

 

Dante ist der bekannteste Dichter des Italienischen und gilt als einer der bedeutendsten Dichter des europäischen Mittelalters. Sein Werk schöpft souverän aus der Theologie, der Philosophie und den übrigen Wissenschaften (Artes liberales) seiner Zeit. Es bezieht sich kunstvoll auf Vorbilder in der italienischen, provenzalischen, altfranzösischen und lateinischen Dichtung. Dante verbindet  dabei Gelehrsamkeit und literarische Bildung mit einem hohen Maß an Eigenständigkeit in der gedanklichen Aneignung und im sprachlichen und poetischen Ausdruck. Wie kein anderer Dichter vor ihm stellt er die eigene Person als Liebender und Leidender, als Irrender und Lernender in den
Mittelpunkt seiner Werke. Er spricht sich dabei nicht einfach selbst bekenntnishaft aus und macht sich nicht schlicht zum Chronisten seiner persönlichen Entwicklung, sondern stilisiert das Ich seiner Werke – deren lyrisches, erzählendes oder lehrhaftes Ich und die Erfahrung, die es zur Sprache  bringt – nach Maßgabe genauer Wirkungsabsichten im Rahmen einer von Werk zu Werk fortentwickelten 'Autofiktion' (Hausmann). Er verbindet dieses Vorgehen mit dem hohen ethischen Anspruch, dem Leser, der politischen Gesellschaft und selbst der Kirche seiner Zeit einen Spiegel zur Selbsterkenntnis und ein Leitbild auf dem Weg zur Besserung zu bieten. Für ihn liegt das Ziel dieses Wegs im Persönlichen (ebenso wie im Politischen und Kirchenpolitischen) in der Übereinstimmung mit der göttlichen Weltordnung, wie sie nach seiner Überzeugung in der Bibel und ihrer inspirierten Auslegung durch die frühen
Kirchenlehrer offenbart und zum Teil auch schon in den Werken der antiken Dichter (Vergil) und Philosophen (Aristoteles) vorgezeichnet ist.

Probenfotos von Johann Luif

Vorstellung 5.10.2012

Wir bedanken uns für die Unterstützung!

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