Die Theaterproduktion „KOMPLEXE SIND COOL“ widmet sich in kritisch-humorvoller Weise dem Thema „Minderwertigkeits- und Überlegenheits-Gefühl“.
Es gibt immer wieder Situationen, in denen wir uns minder fühlen, unterlegen, schwach und ängstlich. Oder wir verhalten uns besserwisserisch, arrogant, zynisch,
aggressiv und herrscherrisch. Das ist an und für sich ganz normal und noch kein besonderes Problem.
Was aber, wenn jemand ständig das Gefühl hat, nichts wert zu sein oder sich immer und überall behaupten zu müssen? Wenn das Leben dadurch eine Qual wird und nur
Stress bedeutet?
Für viele Menschen ist dieser Zustand ein alltäglicher. Sie leiden extrem darunter und haben oftmals große Schwierigkeiten sich in einer Gemeinschaft zurechtzufinden:
z. B. in der Schulklasse, im Betrieb, im Sportverein, in der Familie usw.
Manche schaffen es, ein Doppelleben zu führen. Nach außen hin gibt man sich souverän oder zumindest angepasst, innerlich aber herrscht ein enormer Leidensdruck.
Früher oder später fällt dann doch die Maske.
Das Stück „KOMPLEXE SIND COOL“ beschäftigt sich mit diesem Phänomen.
Unter dem Motto: „Denjenigen Mut machen, die entmutigt sind“ wollen wir mit dieser Produktion ein Zeichen setzen für Mitmenschlichkeit und Zusammenhalt.
INHALT
Eine kurze Performance (Prolog)
zum Thema „Selbstbewusstsein + Minderwertigkeitsgefühl“ eröffnet das Stück.
Dann erzählen die Schauspieler die Geschichte „Die Zeit der Verlierer“. Während des Erzählens schlüpfen sie in die Rollen
der Protagonisten. Das szenische Spiel beginnt.
Die Geschichte handelt von Haily, Laura, Mike, Nora und Riss. Sie haben sich heimlich verabredet und schmieden einen Plan.
Der Grund: Sie alle haben massive Probleme mit ihrer jeweiligen Lebenssituation. Damit sollte jetzt Schluss sein. Sie wollen nicht mehr in der Schule oder zu Hause oder sonst wo als Loser,
Außenseiter und Komplexler abgestempelt werden.
„Wir sind doch alle aus demselben Grund hier. Wir hassen unser Leben, oder besser gesagt, das Leben hasst uns.
Deswegen haben wir uns doch getroffen, oder? Dass wir etwas dagegen unternehmen. Und dass wir uns dabei helfen. Als Gruppe.“
Allen wird klar: Wenn sie jetzt gemeinsame Sache machen, haben sie die Chance, ihr Leben von Grund auf zu ändern. Mit
einem Schwur beschließen sie, ihr Schicksal von nun an selbst in die Hand zu nehmen.
„Als Gruppe können wir Dinge schaffen, von denen jeder einzelne von uns nur träumen kann.“
Sie vereinbaren weitere Treffs, bei denen sie sich gegenseitig pushen. Mit diversen Mutproben und einer Art
Survivaltraining machen sie sich stark für den Tag X, an dem alles anders sein wird …
Zum Schluss der Aufführung etabliert sich eine Art Talk Show, bei der das Publikum auf charmante Weise integriert
wird.
ZU DEN CHARAKTEREN
Die Charaktere Haily, Laura, Mike, Nora und Riss sind an Menschen angelehnt, die wir aus der Literatur, aus dem
(Comic)Film und aus der Wirklichkeit kennen.
Laura aus „Die Glasmenagerie“ von Tennessee Williams.
Riss aus „Der Zerrissene“ von Johann Nestroy.
Haily als Harley Quinn (Batman-Figur, Geliebte vom Joker).
Nora aus „Nora oder Ein Puppenheim“ von Henrik Ibsen.
Mike als Mike Tyson (Boxweltmeister im Schwergewicht).
TEAM
Darsteller:
Ensemble „junges theater im ersten stock“
Haily: Julia
Wozek
Laura: Mara
Koppitsch
Mike: Stefan
Kaiser
Nora: Angelika
Orzel
Riss: Gerhard
Flödl
Stück / Regie:
Karl Wozek
Organisation/Schauspielschule am Prayner:
Robert
Koukal
Schulkoordination:
Elfi
Vozenilek
SPIELORT
Theater im ersten Stock
1060 Wien, Mariahilfer Straße 51
SPIELZEIT
Premiere
Mi 7. Nov 2018 / 19:30
Uhr
weitere
Vorstellungen
Do 8. Nov, Di 13.
Nov, Mi 21. Nov 2018
Di 4. Dez, Do 7. Dez,
Di 18. Dez, Do 20. Dez / jeweils 10:00 Uhr
„Komplexe sind cool oder die Zeit der Verlierer“: Fünf klein- und niedergemachte Charaktere entwickeln in diesemJugendstück Mut zu (ihrer) Veränderung.
Du bist nichts, du kannst nichts, du bist nichts wert. Zu schiach, zu blöd, zu was auch immer – wie oft hören Kinder und noch viel mehr
Jugendliche solche und andere Sager. Nicht nur von Erwachsenen, ob Eltern und andere Verwandte, von Lehrpersonen usw., sondern nicht selten auch von mehr oder minder Gleichaltrigen. Die glauben, sich
selber größer zu fühlen, wenn sie andere klein und niedermachen.
Wie aus dieser Sch... rauskommen? Das war – und ist – der Ansatz der fünf jungen Schauspieler_innen und ihres Regisseurs in „Komplexe sind cool oder die Zeit der Verlierer“. Kein moralisierendes
Stück, auch keines mit quasi einer Anleitung zum Erfolgreich-Sein. Und auch keines mit dem was Happy-End genannt werden könnte.
Gemeinsam entwickelt
Aus der Idee des besessenen Theatermachers Karl Wozek entwickelten Gerhard Flödl, Stefan Kaiser, Mara Koppitsch, Angelika Orzel und Julia Vozenilek im gemeinsamen Prozess mit dem Regisseur ein sehr energiegeladenes, starkes und trotz – oder
vielleicht sogar wegen des ernsten Themas immer wieder witziges, (selbst-)ironisches eineinhalbstündiges Stück. In dem entwickeln die
Schauspieler_innen, die sich alle noch in unterschiedlichen Stadien ihrer Ausbildung befinden – die Figuren von den runtergemachten Schritt für Schritt zu selbstbewussteren Charakteren. Und das im
Miteinander, mit gegenseitiger Hilfe. Auch wenn das, sehr realistisch, nicht immer glattgeht, Rivalitäten und Wickel aufkeimen usw.
„Wir sind doch alle aus demselben Grund hier. Wir hassen unser Leben, oder besser gesagt, das Leben hasst uns. Deswegen haben wir uns doch getroffen, oder? Dass wir etwas dagegen unternehmen. Und
dass wir uns dabei helfen. Als Gruppe können wir Dinge schaffen, von denen jeder einzelne von uns nur träumen kann.“ Sie suchen sich einen Mut-Spruch: „ Pinguine können fliegen!“
Inspirationen aus Literatur, Comic und Sportwelt
Vorbilder für ihre fünf Bühnenfiguren haben sie in Literatur, Comic und der echten Sportwelt gesucht und gefunden. In dem einen und
anderen Detail lassen sie diese „Verwandtschaft“ auch anklingen: Laura (Mara Koppitsch) aus TennesseeWilliams‘ „Die Glasmenagerie“. Riss (Gerhard Flödl) auch schon vom Namen her nimmt Anleihe bei
„Der Zerrissene“ von Johann Nestroy, ebenso Nora (Angelika Orzel) bei
Henrik Ibsens „Nora oder Ein Puppenheim“. Den Namen hat Mike
(Stefan Kaiser) vom ehemaligen Box-Champion und Ohr-Abbeißer Mike Tyson.
Haily (die schier vor Power explodierende Julia Vozenilek) erweist Harley Quinn (Batman-Figur, Geliebte vom Joker) die Ehre.
Es bleiben aber bewusst nicht mehr als Inspirationen durch die genannten bekannteren Figuren, die fünf jungen Bühnenaktuer_innen des Ensemble „junges theater im ersten stock“ ( Wien, Mariahilfer Straße) schaffen ihre eigenen Charaktere – und machen vielleicht auch durch die Art ihrer Entwicklung Mut, auch wenn das Stück gegen Ende einen harten Bruch erlebt.
Infos: Was? Wer? Wann? Wo?
„Komplexe sind cool oder die Zeit der Verlierer“
Theater.Wozek
1 ¼ Stunden, ab 14 J.
Stück / Regie: Karl Wozek
Darsteller_innen: Ensemble „junges theater im ersten stock“
Haily: Julia Vozenilek
Laura: Mara Koppitsch Mike: Stefan Kaiser
Nora: Angelika Orzel
Riss: Gerhard Flödl
Organisation/Schauspielschule am Prayner: Robert Koukal
Schulkoordination: Elfi Vozenilek
Ein unvergesslicher Theaterbesuch
Wir, die Schüler*innen der 2Bhel mit Prof. Patricia Küng und der 1Ahel mit Prof. Tina Herbsthofer, besuchten am 08.11.2018 die Theaterproduktion „Komplexe sind cool“. Das Stück beschäftigte sich
auf kritisch-humorvolle Weise mit dem Thema Minderwertigkeitsgefühl.
Die fünf jungen Schauspieler*innen überzeugten uns mit ihren hervorragenden Leistungen und zogen uns für eineinhalb Stunden in ihren Bann. Im Vordergrund stand dabei das Motto: „Denjenigen Mut
machen, die entmutigt sind“. Insbesondere die Diskussion mit dem Regisseur und den Bühnenkünstler*innen am Schluss hat uns beeindruckt. Noch nie wurde uns die Möglichkeit geboten, hautnah mit dem
Bühnenteam kommunizieren zu können. Wir diskutierten über Themen wie Mitmenschlichkeit, Zusammenhalt und Freundschaft. Außerdem wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass Technik in Zusammenhang mit
Theater eine äußerst wichtige Rolle spielt. Anschließend spazierten wir an diesem lauen Novembertag über die Mariahilfer Straße zum Naturhistorischen Museum. Dort schlenderten wir durch das Museum
und staunten nicht schlecht über die vielfältigen Sammlungen.
Das Theaterstück wird uns noch länger in Erinnerung bleiben.