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MISSING LINK

Monolog einer Schneekanone

 

Ein Projekt im Rahmen des Viertelfestival NÖ Waldviertel 2014 mit Kultur:Impuls:Zwettl
 

Die außergewöhnliche Performance findet am Sa., den 9.08.2014 um 20:15 Uhr im Sonnenbad Zwettl, Kamptalstrasse statt.

 

Der Regisseur Karl Wozek hat in Zusammenarbeit mit Peter Cerny und dem Musiker Günther Rabl dieses Stück entwickelt, welches im Rahmen des Viertelfestival NÖ zur Aufführung gebracht wird. Hauptdarsteller ist eine Schneekanone, die liebenswürdigerweise von dem Schidorf Kirchbach zur Verfügung gestellt wird.


Das Thema des Viertelfestival NÖ / Waldviertel 2014 ist „Natur Maschine“

 

Zum Inhalt von MISSING LINK - Monolog einer Schneekanone

 

Affe und Gott
Der Mensch verdankt seine Existenz der Natur. Die Maschine ist ein Produkt des Menschen. Ohne Mensch – keine Maschine. Ohne Natur – kein Mensch. Der Mensch ist quasi das Missing Link zwischen Natur und Maschine. Affe der alten und Gott der neuen Welt. Aber wie lange noch? Was, wenn die Maschinen ihre Funktionen so perfektionieren, dass wir keinen Zugriff mehr haben und tatenlos zusehen müssen, wie sie unser Leben dirigieren? Was dann? Wir wissen es nicht. Auf jeden Fall ist Spannung garantiert. Wir sind das Zünglein an der Waage.

Das Missing Link der Zukunft. Die Performance verinnerlicht diese Situation.

Special guest ist eine Schneekanone. Sie wird erstmals an die Öffentlichkeit treten und ihre über die Jahre gewonnenen Erfahrungen kundtun: „Ich bin eine Maschine. Ich schaffe Natur. Ich bin des Menschen Schneekönigin. Und ich mache glücklich alle, die die Kunst meines Winters lieben ... Manchmal bin ich traurig und niedergeschlagen vollkommen – wie eine Dirne, die sich eine harte Nacht lang für fremde Lust verbraucht. Warum das so ist, weiß ich nicht. Vielleicht hat meine Seele einen Schaden.“

 

GUINNESS MILK (Komposition zu MISSING LINK)

Am Beginn steht eine Aufnahme des Originalklanges der Schneekanone: Das Hochfahren, das Einschalten des Kompressors, das Auslösen der Beschneiung. Dieser Klang wird nach und nach ausgedünnt, bis nur mehr ein flötenartiger Ton übrigbleibt, der einfache Melodien formt. Interessant ist vielleicht die Stimmung, die ich hier verwende. Sie geht auf den englischen Uhrmacher John Harrison (1693-1776) zurück, der die Oktave nicht in sechs Ganztöne teilt, sondern in 2π und daraus eine diatonische Skala entwickelt - vertraut und fremd zugleich.

Ein Glockenton, genaugenommen der Klang einer Eisenstange, läutet den eigentlichen Monolog ein.

Dieser Ton, der am Ende ganze Kaskaden bildet, basiert auf einem sogenannten physikalischen Modell, das ich vor Jahren entwickelt habe - ein Oszillator, eine Formel, wenn man so will, die genau diesen Typus Klang hervorbringt. Der Monolog selber, durchgehend von Peter Cerny gesprochen, erscheint in verschiedenen Transformationen, die die Facetten einer sprechenden Maschine symbolisieren.

 

Wer sich für die Methoden der Klangbearbeitung und Komposition am Computer interessiert, findet hier Informationen und Anregungen: www.canto-crudo.at/electric-orpheus-academy (G.R.)

 

Karl Wozek: Idee, Text & Regie
Günther Rabl: Komposition, Musik & Sound
Peter Cerny: Organisation, Stimme, Skulptur
Performer: Simone Einfalt, Katharina Fleischhacker, Judith Mahler, Julia Vozenilek, Heidi Widy
Schneekanone von Kirchbach

 

Im Anschluss an die Performance wird der Kulturverein Getränke ausschenken und es wird Kleinigkeiten zum Essen geben / DJ Line mit Niel Widy bis Mitternacht.


Diese Veranstaltung findet im Rahmen des NÖ Viertelfestivals 2014 statt

Medien

M. Moll
Viertelsfestival

"Die Kunst bleibt ewig ein Zaungast"

Das Sonnenbad im Kamptal bot den Rahmen für die Performance "Missing Link".

„Missing Link - Monolog einer Schneekanone“ eine Performance im Rahmen des Viertelsfestivals. Michael Salzer

ZWETTL / Die Performance „Missing Link“ wurde am 9. August im Sonnenbad im Kamptal dargeboten. Josef Koppensteiner begrüßte Karl Wozek, den Regisseur und Verfasser des Textes, Günther Rabl, der für den Sound verantwortlich zeichnete, sowie den Organisationsleiter Peter Cerny. Eine bedeutende Rolle kam der Technik zu.

Der Originalklang der Maschine, einer Schneekanone, später ausgedünnt zu sphärischen Klängen, eröffnete die Aufführung. Das Gerät, aus Kirchbach geliehen, in wechselnden Farben bunt und gespenstisch beleuchtet, zog am linken Ufer des Kamp die Blicke aller auf sich. Die Göttin des Winters tat in sehr ausführlichem Monolog ihre Gedanken über ihr Wesen, ihr Dasein und Wirken und über den modernen Wintersport kund. Sie philosophierte in einem schier nicht enden wollenden Sermon, durchgehend von Peter Cerny gesprochen, über das fehlende Bindeglied zwischen Natur und Maschine - den Menschen. „Die Kunst bleibt ewig ein Zaungast“, stellte sie fest. Auch die Erwähnung einiger perverser Grausamkeiten auf der Piste durfte nicht fehlen.

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