von Karl Wozek
mit Melanie Waldbauer, Martin Oberhauser, Paul König
Regie Karl Wozek
Video Charly Vozenilek
Fatima oder Die Völkerwanderung ist ein Stück über Fremdenhass und die Angst dahinter, über den Krisenkontinent Afrika und die Wiener Mentalität, über Sexismus, Chauvinismus, Gewalt
und Poesie, über das Verbrechen und die Verlorenheit des
Menschen in unserer Gesellschaft, über die romantische Liebe und die Unmöglichkeit, fixiert und kaputt wie wir sind, diese zu leben.
PLOT
Zwei weiße Männer und eine schwarze Frau begegnen einander mitten im Wiener Wald auf dem Herrmannskogel vor der Habsburgwarte. Schonungslos und die Gesetze der Wirklichkeit sprengend, entwickeln die
drei eine Geschichte, die zwischen Psychothriller und Tragikomödie wild hin und her pendelt.
22. April 2007/ 20 Uhr
weitere Vorstellungen im WUK
2. - 4. Oktober 2007 um 20 Uhr
3. - 5. Nov. 2007 um 20 Uhr
Bettina Hagen
Fatima oder die Völkerwanderung
Im neuen Stück von Karl Wozek treffen zwei Urwiener in einer Art Endzeitparabel auf eine geballte Ladung ihrer Ängste. Die beiden Protagonisten - würdig verkörpert von Martin Oberhauser und Paul
König in billigen Jogginganzügen - erscheinen gehetzt von ihrem schlechten Gewissen abwechselnd grausam und bemitleidenswert. Sie wirken gefangen in ebenso sinnlosen wie brutalen
Männlichkeitsritualen, als die letzten Überlebenden ihrer Art beharren sie auf ihrer Einzigartigkeit und Überlegenheit mit leeren und wütend gedroschenen Floskeln des Fremdenhasses. Als die beiden
Männer auf dem Hermannskogel einer Frau begegnen, die mir ihrer dunkeln Hautfarbe all das verkörpert, was ihnen fremd ist, beginnt eine Reigen an grausam existenziellen Duellen. Melanie Waldbauer als
Fatima ist mit ihrer kräftigen Stimme lautes Opfer und gnadenlose Anklägerin zugleich. Bei so viel bedeutungsschwerem Inhalt kommt die Handlung ein wenig zu kurz. Jedenfalls lässt Wozek das goldene
Wienerherz ordentlich glühen.
Wir bedanken uns für die Unterstützung!