Ein Schauspiel in zwei Akten von Nigl Williams.
Das Stück, das für sechs Burschen geschrieben ist, wird hier (erstmalig im deutschsprachigen Raum) von sechs Mädchen gespielt.
Wir haben die deutsche Übersetzung von Astrid Fischer-Windorf und August Zirner in gemeinsamer Arbeit in die Wiener Umgangssprache übertragen.
Die Themen (Isolation, Brutalität, Angst, Einsamkeit, Zukunftslosigkeit, Gruppendruck und Gruppenstreß,...), die in diesem Schauspiel behandelt werden, haben an Aktualität nichts verloren.
Kurz zum Inhalt:
Sechs Mädchen, die ein Klassenzimmer "besetzt" haben, entschließen sich
"Wenn schon kein Lehrer kommt, dann machen wir selber Unterricht. Jede hält eine Stunde. OK? Aus Hetz!"
Dieses Spielchen, das eingangs als Belustigung und Fadheitsabtötung gedacht ist, nimmt allmählich immer ernstere, ja brutale Züge an. Die Gruppe, anfangs noch solidarisch, zerstreitet, entweit sich.
Terror, Haß, Mißtrauen, Agression, Angst und Verzweiflung beherrschen die Szene. Die beiden Lehrer, die im Stück als Kontrollorgane oder Schutzengel betrachtet werden können, sind für die sechs Mädchen nicht anderes als die Verkörperung des verlogenen Gesellschaftsgewissens.
Am Schluß, ein Mädchen wird grausam zusammengeschlagen, taucht dennoch ein vager, illusorischer Hoffnungsschimmer auf:
"Glaubt mir, was wir brauchen, ist ein bißchen Geduld. Dann kommt sicher wer, der uns was beibringt, der und herausholt aus dieser ganzen Scheiße."
PREMIERE 13.10.1997 im Baumgartner Casino
1. LEHRER Manfred Stadlmann
2. LEHRER Andreas Schwegelhofer
Inszenierung & Stückfassung Karl Wozek
Aufführungsrechte Felix Bloch Erben, Berlin